Weihnachtiche Festgemeinschaft mit ehemaligen Mainzer Domorganist
28. Dezember 2016
Martinroda. Im Altarraum der Kirche von Martinroda scheint am 2. Feiertag zur Dämmerstunde das "Krippenspiel" gerade zu Ende gewesen zu sein. Alles, was zur szenischen Darstellung der Weihnachtsgeschichte gehört, steht noch an seinem Platz neben dem erleuchteten Christbaum. Dicht an dicht gedrängt sitzen die Besucher unten im Kirchenschiff. Auch auf den drei Emporen sind nahezu alle Plätze besetzt. In der Weihnachtskirche ist das so. Was dem Ortskundigen auffällt, ist die Zusammensetzung des Publikums. Aus dem Geratal, aus Ilmenau und auch von weiter her sind die Besucher scharenweise herbeigeströmt, um Weihnachten in seiner besonderen und ursprünglichen Form im Gotteshaus am Kirchberg mitzuerleben.
Große Liebe zur historischen Orgel
Es ist nicht das erste Mal, dass der Mainzer Domorganist i.R. mit den Martinrodaern und Gästen von außerhalb in der Kirche der Advents- und Weihnachtszeit ein Konzert widmet, das allen üblichen Konventionen nicht blind gehorcht und wohl auch deshalb viele Erwartungen der Zuhörer erfüllt. Es ist Albert Schönbergers musikalisches Talent, die Authentizität seines Auftretens, das sich im Erzählen fürs und mit dem Publikum zeigt und die große Liebe zur historischen Holland- Orgel, "seiner alten, betagten Dame", das auch diesem Konzert Inhalt gibt und augenblicklich eine Atmosphäre von Geborgenheit im Mit- und Beieinandersein schafft.
"Hört, o ihr Leut", ruft der Organist von der Orgelempore herab und begleitet sein Rufen mit einem Orgel-Echo. Es ist die wundersame Geschichte von der Geburt Jesu, des Messias und Retters der Welt, die sich auch heute noch verloren glaubt, welche auf ganz eigene Weise in dieser Stunde erzählt werden soll. Andachtsvoll, wie der vom Männerchor "Bergweihnacht" gesungene "Andachtsjodler" wird dies Herz und Sinne eines jeden Zuhörers in der Kirche berühren.
Nach Begrüßungs- und Andachtsworten von Pfarrer Stefan Wohlfahrt singen alle gemeinsam "O du fröhliche" und schmieden sich so als weihnachtliche Festgemeinschaft zusammen. Albert Schönberger spricht mit den Zuhörern in bayrisch-fränkisch gefärbter Mundart, wenn er über die Engelsboten, Maria und das Jesuskind und die Hirten erzählt. Erinnerungen an seine eigene Kindheit, wo er beim Krippenspiel den jüngsten Hirten gab, lassen bei den meist älteren Zuhörern Bilder aus ihren Kindertagen zur Weihnachtszeit entstehen.
"Adeste fideles" singt der Männerchor, den Albert Schönberger fortan mit "unsere Jungs" ansagt. Johann Sebastian Bachs "Siciliana" aus der Flötensonate erklingt und das berühmte "Air" als Orgelstück folgt nach. "Weihnacht, wie bist du schön" singen die Jungs und "Süßer die Glocken nie klingen". Das Medley zu Weihnachtsliedern improvisiert Schönberger frei und mit solcher Spielfreude, dass jedem das Herz aufgeht.
Neuer Pächter gesucht
19. Dezember 2016
Bei Fragen, für Besichtigung und Terminabsprachen sind Bürgermeister Günther Hedwig (Tel. 0172-7732478) oder Georg Schramm (Tel: 0160-8208288) Ansprechpartner. E.Mail: veDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Martinrodas Wechselpläne beschäftigen auch Geschwenda
10. Dezember 2016
Geschwenda. Mit Protokollkontrolle und Kreditumschuldung begann die 12. Gemeinderatssitzung in Geschwenda zur der Bürgermeister Berg Heyer neben Bürgern, Mitarbeitern des Bauhofes und Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr auch den Verwaltungsgemeinschaftsvorsitzenden David Atzrott begrüßte.
Schnell war dieser Punkt erreicht. Berg Heyer begann mit den geforderten Geschwindigkeitsbegrenzungen, den fehlenden Fahrbahnmarkierungen und kam dann über das Verbot für Hunde auf dem Kinderspielplatz zu der kurzfristig einberufenen Einwohnerversammlung zur Gebietsreform für den kommenden Montag um 19.30 Uhr in der Turnhalle.
Berg Heyer erklärte, dass auf der letzten Gemeinderatssitzung der Beschluss gefasst wurde, für den Zusammenschluss der Verwaltungsgemeinschaften "Oberes Geratal" und "Geratal" einzutreten. Er habe aber bei der letzten Bürgermeisterversammlung den Eindruck gewonnen, dass sich das Innenministerium mit diesen Fragen bisher nicht beschäftigt. Wie Heyer weiter erklärte, sei ja nun durch den Beschluss Martinrodas, die VG zu verlassen und sich nach Ilmenau zu orientieren, die beschlossene Strategie hinfällig. Man wolle aber, so Heyer, die Bürger mitnehmen und wissen wollen, was die Bürger denken, deshalb sei es zu der kurzfristigen Einwohnerversammlung gekommen. Karl-Heinz Müller (CDU) erklärt, dass man sich durch die Entscheidung in Martinroda "nicht in ein anders Fahrwasser begeben sollte. Wenn Martinroda aussteigt ist dies doch nur ein Baustein von 14 und vielleicht geht Erfurt doch auf uns ein, da sich ja offensichtlich etwas bewegt und die Regierung Gesprächsbereitschaft signalisiert." Er meinte noch, dass Geschwenda nicht von seinem Standpunkt abweichen sollte, auch wenn es ihn erstaune, dass Ilmenaus Oberbürgermeister Seeber eine Einwohnerversammlung in Elgersburg abhält. Christian Loos (FWG) meinte, "es sei fahrlässig an der festgelegten Strategie festzuhalten, man müsse nun zweigleisig fahren und den Spielraum nutzen, den man hat."
Karl-Heinz Müller erklärte nun noch, "dass man solange es geht, die Früchte der geschaffenen Gewerbegebiete selber ernten sollte." Patrick Höhn (SPD) sprach sich für das Zusammengehen der Geratalgemeinden aus und sagte: "Wir wollen ein starkes Geratal."
Martinroda stellt Antrag zur Eingemeindung nach Ilmenau
Der Gemeinderat hatte zuvor seinen nicht öffentlichen Teil absolviert und dabei einen Tagungsordnungspunkt in den öffentlichen verlegt. Das war die Erklärung des Bürgermeisters. Wie Hedwig sagte, glaube der Gemeinderat, dass die Mehrheit der Bevölkerung diesen Weg mitgehen wird. Es habe dazu aber keine Einwohnerversammlung gegeben. Jedoch hätten Bürger diesen Wunsch an den Gemeinderat herangetragen.
Martinroda werde nun einen Antrag auf Eingemeindung an die Stadt Ilmenau stellen, erklärte Hedwig. Acht der neun anwesenden Gemeinderäte stimmten dem Beschluss der Antragsstellung zu. Hedwig sagte nicht, ob er schon mit dem Ilmenauer Oberbürgermeister darüber gesprochen habe, dieser hatte zuletzt mehrmals betont, dass für ihn die Aufnahme von Orten in der Freiwilligkeitsphase der Gebietsreform abgeschlossen ist.
Geht der Wunsch dennoch in Erfüllung, bedeutet das die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft "Geratal" und ein Zusammengehen aller Orte mit dem "Oberen Geratal" wäre für Martinroda zumindest vom Tisch.
Gemeinderat von Martinroda debattiert über Forst und Finanzen
08. Dezember 2016 / 02:01 Uhr
Martinroda. Man war etwas in Zeitdruck auf der Gemeinderatssitzung in Martinroda, denn wie hier üblich, hatte Bürgermeister Günther Hedwig (Freie Wähler), verdienstvolle Bürger der Gemeinde zu einem Dankesessen eingeladen.
Um 19 Uhr sollte dies beginnen, deshalb hatten die Gemeinderäte den Beginn des nichtöffentlichen Teils der Sitzung weit vor 18 Uhr gelegt, denn der öffentliche Teil sollte um 18 Uhr beginnen. Der kleine Gastraum in der Gaststätte "Zum Veronikaberg" füllte sich schon kurz vor 18 Uhr, doch es dauerte noch ein wenig. Und da man ja ab 19 Uhr mit den Bürgern rechnete, hetzte man also durch den öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung. Ruck zuck wurde das Protokoll der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen und weiter erklärt, dass die damals gefassten Beschlüsse abgearbeitet sind. Nicht abgearbeitet, so Bürgermeister Günther Hedwig, sei der Beschluss zum Radverkehrskonzept, das solle aber dann im kommenden Jahr erledigt werden. Kurz hielt man sich dann am Tagungsordnungspunkt fünf auf, darin ging es um die Optionserklärung zur Neuregelung der Umsatzsteuer.
Der Bund hat die Umsatzbesteuerung für Kommunen mit Wirkung zum 1. Januar 2017 neu geregelt und dem europäischen Recht angepasst. Doch derzeit herrscht nicht nur in den Kommunen Unklarheit, wie der Gesetzestext interpretiert werden kann. Gemeinderat Georg Schramm sagte: "Das alles ist doch nur Geldschneiderei!"
Im weiteren Verlauf der Versammlung legte nun Revierförster Holger Kümmerling seinen Forstwirtschaftsplan 2017 vor, um aber zunächst kurz auf das laufende Jahr einzugehen. Im Jahr 2016, so Kümmerling, wurden 994 Festmeter eingeschlagen, dies brachte einen Reinerlös von 32 364 Euro. Nach Abzug aller Kosten blieb für die Gemeinde ein Gewinn von 7655 Euro. Im kommenden Jahr, so der Revierförster, sollen 1016 Festmeter eingeschlagen werden.
Gemeinde hofft auf neue Fördermittel in 2017
Dies würde voraussichtlich einen Reinerlös von 23 302 Euro erbringen, hier würde nach Abführung aller Ausgaben ein Gewinn von etwa 4000 Euro übrig bleiben, meinte Kümmerling.
Anschließend beschloss der Gemeinderat den Nachtragshaushalt. Hier wurde der Verwaltungshaushalt erhöht. Der Vermögenshaushalt wurde auf nunmehr 594 800 Euro minimiert. Günther Hedwig erklärt, dass die Kreditwürdigkeit der Gemeinde Martinroda bei gut 900 000 Euro läge. Die Gemeinde nahm einen Beschluss über die Aufnahme eine Kredites in Höhe von 180 000 Euro zurück, werde aber den angedachten Kredit im kommenden Jahr aufnehmen.
Die Gemeinde hofft, dass mittels Fördermittel im Rahmen der Dorferneuerung diverse Arbeiten durchgeführt werden können, wie zum Beispiel die Querstraße, das Gemeindehaus in der Heydaer Straße und die weitere Sanierung der Arnstädter Straße 25 und 27.
Zum Abschluss der Sitzung erklärte Bürgermeister Günther Hedwig, dass Martinroda seine Zukunft in Ilmenau sieht.
Mit dem Gemüsegarten in Martinroda aufs Tanzparkett
28. November 2016
Martinroda. Alljährlich findet zum Abschluss des Kirmestreiben in Martinroda der Sockenball statt. Zu Beginn des Abends, der ortsüblich um 20.11 Uhr startet und eine bereits 65-jährige Tradition hat, war zunächst allerdings eher die ältere Generation im Saal vertreten. Eine Dame fand: "Wir sind anders erzogen, wenn es heißt 20 Uhr 11 beginnt es, da sind wir um 20 Uhr da." Beifälliges Kopfnicken in der Runde. Doch 20 Uhr 50 hatten die Damen und Herren der Kirmesgesellschaft – 12 Paare an der Zahl – mit den im Saal Anwesenden Erbarmen und eröffneten den Sockenball.
Ideenreiche Kreationen zu Ballkleid und Anzug
Es ist schon ein illusterer Anblick, wenn die jungen Damen in schönen langen Kleidern und die Herren mit schwarzem Anzug, weißen Hemd und Fliege einmarschieren und man dabei einmal den Blick auf das Schuhwerk gleiten lässt.
Was bekommt man da nicht alles zu sehen: Der kreativen Vielfalt bei der Herstellung der sogenannten "Socken" sind offenbar keinerlei Grenzen gesetzt. Da gab es "Socken", die sahen aus wie Teufelsfüße, andere wiederum präsentierten ein ganzes Erntedankfest und dies sogar mit Beleuchtung. Ein Besucher trug seine Traum in Blau am Fuß, einen Sportwagen. Und langsam füllte sich der Saal.
Bastian May und Steve Nimmow, als zweiter Vorsitzender, begrüßten die Gäste und gaben eine kurzen Überblick über die Kirmes 2016. Sie brachten ihr Erstaunen zum Ausdruck, dass ihre Idee von vier Wochen Pausen zwischen Kirmes und Socken-Ball nicht so gut angekommen ist.
Sie gaben aber auch einen Überblick über die Geschehnisse des Abend, an dem gegen 23 Uhr die schönsten Socken der Kirmes 2016 ausgezeichnet werden und um Mitternacht die Grabesrede gehalten wird.
Apropos schöne Socken, den Saal schmückte ein großes Bild mit der Aufschrift "Martinrodaer Kirmes" und zwischen die beiden Schriftzüge hatte die Kirmesgesellschaft zwei Paar Socken angebracht. Wie zu erfahren war, waren dies Socken, die es vor Jahren aufs Podest der Besten geschafft hatten.
Schließlich bedankten sich die beiden Chefs bei all jenen, die die Martinrodaer Kirmesgesellschaft tatkräftig unterstützt haben. Besonders bedankten sich die Organisatoren bei den Wirtsleuten Bettina und Georg Schramm – die zum Jahresende in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Die beiden Vorsitzenden erklärte, dass die Schramms zwölf Jahre lang der Kirmesgesellschaft ein sehr guter Partner waren. "Ihr habt uns in den vergangen zwölf Jahren prächtig unterstützt, wir haben euch dafür prächtig viel Alkohol weggetrunken", hieß es mit einem Augenzwinkern.
Mit einem Tanz der Kirmespärchen begann der Sockenball nun Fahrt aufzunehmen und um Mitternacht wurde die Kirmes 2016 mit netten Worten zu Grabe getragen.
Neuer Bäcker in Martinroda
10. Oktober 2016 / 03:41 Uhr
Martinroda (Ilm-Kreis). Ein neuer Bäcker soll noch in diesem Monat im Ort sein Geschäft eröffnen. Es handelt sich um eine Verkaufsstelle der Manebacher Bäckerei Heubach, teilte Bürgermeister Günther Hedwig (Freie Wähler) mit. Das Geschäft soll gegenüber vom Standort des alten Bäckers öffnen. Dieser schloss vor zwei Jahren, weil es Differenzen bezüglich des Mietpreises gab.
Sandhasen wieder in der Spur
24. August 2016
Martinroda (Ilm-Kreis). Dass man beim Laufen ins Schwitzen kommt, liegt in der Natur der Sache. Dass die Läuferinnen und Läufer aber schon vor dem Start ins Schwitzen gebracht werden, nämlich per gemeinsamer Aufwärmgymnastik, darf der Sandhasenlauf getrost als Besonderheit zumindest unter den Läufen der Region für sich in Anspruch nehmen. Selbst der eigene Geburtstag hielt am Samstag Silvia Mancinelli nicht davon ab, die Starter gut vorbereitet auf die Runde zu schicken.
Im dritten Jahr hat sich beim vom Fitness-und Freizeitsportverein Martinroda organisierten Lauf schon manche Tradition heraus gebildet. Doch einiges war auch diesmal neu. So, dass man auf den eigentlich einmal angedachten jährlichen Wechsel zwischen Sandhasenfestplatz und Sportplatz verzichtete. "Wir arbeiten mit dem Fußballverein zusammen, haben hier die besseren Bedingungen und vor allem mehr Platz", so FFV-Vorsitzende Annerose Melchert.
Mehr Platz war mittlerweile auch vonnöten, war die Starterzahl nun doch auf über 170 große und kleine Sportler angewachsen, allein 72 davon im Hauptlauf über zehn Kilometer. Schon auf der Runde über den Martinrodaer Kunstrasenplatz ließ Fabian Meisel von den TU Ilmenau Runners keinen Zweifel an seinem Siegeswillen aufkommen lassen und gleich einen kleine Vorsprung heraus gelaufen. "Ein Kommilitone hat mich auf den Lauf aufmerksam gemacht", verriet der aus der Handballhochburg Gummersbach stammende Student. "Es war eins ehr schöner Lauf, mit über 300 Meter Höhenunterschied auch ganz schön anspruchsvoll." In 43:37 Minuten verwies Meisel den Schmalkaldener Mathias Eck (44:18 min) am ende deutlich auf Platz zwei.
Rang drei ging an den Elgersburger Mario Hofmann von den Flinken Geratalern (44:34), für den die in diesem Jahr die – im Vergleich zum Vorjahr noch einmal veränderte – Strecke "die beste der drei hier in den letzten Jahren gelaufenen Strecken" ist, "weil sie mit ihrem welligen Profil noch mehr dem Charakter eines Crosslaufs entspricht."
"Eine sehr schöne Strecke, alles gut organisiert", fand auch die beste Frau im Feld, Claudia Ziemke vom Ilmenauer Dream Team. In 49:01 Minuten hatte sie das Ziel erreicht, dabei nur 15 Männern den Vortritt gelassen. Mit Katja Voigtmann (Ichtershausen, 50:20 min) und Silvia Bärwolf (Lauftreff Breitungen, 54:02 min) wurden zwei Läuferinnen geschlagen, die ebenfalls etliche Meriten in ihrer Vita haben.
Im Zeichen des Nachwuchses standen die kürzeren Strecken. Marcus Hildesheim vom neugegründeten VfB Torpedo Ichtershausen (Jugend B) setzte sich über fünf Kilometer in 20:42 Minuten vor Maximilian Hoyer (Langensalza, Jugend A, 20:52 min) und Paul Krellig (LSV Ilmenau, Schüler B, 21:52 min) durch. Noch jünger war Damensiegerin Helena Kraus, die in 26:14 Minuten vor Linette Merten (beide LSV und Schülerinnen A, 29:22) und Lea Riese (Flinke Gerataler, Schülerinnen B/29:47) gewann.
Stark auch ohne Ball
Im Zwei-Kilometer-Lauf sah man vor allem die blauen Trikots der Martinrodaer Nachwuchsfußballer am Start, auch wenn sich bei den Mädchen Helena Manzke vom LSV Lok Arnstadt (Schülerinnen D, 11:01 min) vor Joline Apel (Martinroda, Schülerinnen C, 11:43 min) durchsetzte. Bei den Jungen probierten sich Ryan Strobel und Alexander Amberg am gemeinsamen Zieleinlauf, die Zeitmessung aber sah Ryan (9:33 min) um wenige Sekunden vorn. Levi Krantz komplettierte als Dritter das Siegerpodest der kickenden C-Schüler. "Bei uns wird auch im Training viel gelaufen", hatte Alexander schon vor dem Startschuss verraten. Das zahlte sich selbst gegen Leichtathleten aus.
Buntes Treiben auf dem Festplatz in Martinroda
23. August 2016 / 04:42 Uhr
Martinroda (Ilm-Kreis). Der älteste Starter beim dritten Martinrodaer Sandhasenlauf war Gerhard Dehmel aus Ilmenau. Der 76-Jährige startete über die zehn Kilometer und war des Lobes voll: "Die Strecke ist zwar anstrengend, aber sehr schön."
Strecken wurden in den unterschiedlichsten Längen angeboten und zwar über fünf und zehn Kilometer als Laufstrecke und ebenso für die Nordic Walker. Die den Lauf organisierenden Vereine, wie der Fitness- und Freizeitsportverein und Fußballverein, haben natürlich auch an den läuferischen Nachwuchs gedacht und boten eine Strecke über knapp 400 Meter an, die für Kinder unter sechs Jahren gedacht war. Für die Mädchen und Jungen unter zehn Jahren boten die Veranstalter eine 2,5 Kilometer lange Strecke. Insgesamt tummelten sich auf den Routen rund um Martinroda 186 Läufer.
Der Martinrodaer Sandhasenlauf wird jährlich veranstaltet und ging in diesem Jahr konform mit dem Sandhasenfest, das alle zwei Jahre Gäste aus nah und fern auf den Festplatz lockt.
Am Samstagnachmittag war dann beim Sandhasenfest buntes Treiben auf dem Festplatz angesagt. Organisationschefin Babett Morgenbrod erklärte, dass sieben Vereine beim Fest mitmachen, das sowohl den Senioren als auch der Jugend etwas bieten soll. Zahlreiche Fahrgeschäfte waren an diesem Tag kostenlos für die Kinder. Auf der Bühne sorgte das Martinrodaer Duo Karin und Joachim mit Musik für gute Laune. Neben Bratwurst und Brätel gab es selbstgemachten Kuchen, den die Frauen vom DRK-Ortsverband und dem Fitnessverein zubereiteten. Stolze 22 Kuchen nach traditionellen Hausrezepten gingen weg wie warme Semmeln.
Während Eltern und Großeltern der Musik lauschten, bastelten die Kinder mit den Mitarbeiterinnen des Kindergartens oder spielten "Galgenkegeln".
Am Abend kam die Jugend noch einmal richtig auf ihre Kosten. Da spielte die Band "Adrenalin" zum Tanz auf. Am Sonntagmorgen war dann Frühschoppenzeit angesagt, die nahtlos ins gemeinsame Mittagessen mit Thüringer Klößen überging.
Bauhof deckt sich mit Maschinen ein
20. August 2016 / 06:00 Uhr
Ilm-Kreis. Die Aussage von Ilmenaus Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber (CDU), dass er in Sachen Gebietsreform nur noch eine Tasse Kaffee und ein freundliches Gespräch, aber keine Zusagen mehr anbiete (TA vom 18. August), kam bei Bürgermeistern aus dem Geratal nicht so gut an. Bei der Vorstellung neuer Gerätschaften für den Bauhof sprach Günther Hedwig (parteilos) aus Martinroda von "patriarchischem Handeln" und Mario Augner (parteilos) aus Elgersburg von einem "Schuss vor den Bug", dass Seeber keinen mehr aufnehmen will. Beide Gemeinden liebäugeln noch mit Ilmenau, haben aber auch mit den anderen VG-Gemeinden die Bildung einer großen Landgemeinde mit der VG Oberes Geratal im Blick. Dazu gab es am Donnerstag ein Kennenlernen in Gräfenroda.
Die Anschaffung von neuen Fahrzeugen und Gerätschaften für den Bauhof der VG Geratal im Wert von bisher 131 000 Euro habe auch mit der Gebietsreform zu tun, erklärte VG-Vorsitzender Frank Geißler (CDU). Wer sage denn, dass nach einer Eingemeindung die Technik des Bauhofes an erster Stelle stehe. Also habe man Vorkehrungen getroffen, Kredit von 200 000 Euro aufgenommen und sich einen Traktor als Allradschlepper, der im Winterdienst und beim Mulchen eingesetzt werden soll, für 40 000 Euro angeschafft, einen Rasentraktor für 20 000 Euro, einen Multicar für 33 800 Euro sowie kleinere Gerätschaften wie Benzinrasenmäher, Laubbläser, Heckenschneidegerät und Motorsensen gekauft. Das alles war in der Halle des Bauhofes aufgebaut, aber auch schon in Betrieb. Fünf Gemeindearbeiter und 10 geringfügig Beschäftigte gehören zum Bauhof der VG Geratal, zu dem die Gemeinden Neusiß, Martinroda, Elgersburg und Angelroda zählen. Die Bauhof-Umlage wurde trotz der Investitionen um 7,50 Euro pro Einwohner gesenkt, sagte Geißler.
Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU) nutzte die Gelegenheit, um bei den Bürgermeistern das Stimmungsbild zur Gebietsreform zu erkunden. Vier Gemeinden haben sich dem Verein "Selbstverwaltung für Thüringen" angeschlossen, der ein Volksbegehren gegen die Gebietsreform anstrengt. Dazu braucht es letztlich 195 000 Unterschriften der Bürger. Ein Ergebnis liege aber erst nach Abschluss der Freiwilligkeitsphase zur Eingemeindung vor, was bei den Bürgermeistern weiterhin Fragen aufwirft, welchen Sinn das Ganze dann haben soll. Auf der anderen Seite sei das Vorschaltgesetz für freiwillige Zusammenschlüsse eine freiwillige Sache, wonach auch die Möglichkeit einer Klage wenig Erfolgsaussichten habe. Ende nächster Woche soll es ein Gespräch der Bürgermeister mit dem Innenminister und der Landrätin zur Gebietsreform geben. Dann wisse man vielleicht mehr, sagte Geißler.
Dorferneuerung schreitet mit Innenausbau eines Hauses fort
14. Juli 2016 / 06:00 Uhr
Günther Hedwig (parteilos) ist 68 Jahre alt und Rentner. Da könnte er die Beine hochlegen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Aber nein, er wollte es anders und wurde noch einmal zum Bürgermeister auf Ehrenamt für Martinroda gewählt. Jetzt sitzt er in seinem Büro im großen Rathaus, wo eine Treppe tiefer die Kneipe zum Ende des Jahres schließen wird, und plant die Kommunalgeschicke weiter.
Man sei mitten in der Dorferneuerung; in der Kirchbergstraße wurde gerade ein restaurierter historischer Brunnen vor dem Pfarramt fertig gestellt und das Umfeld von alten Garagen gesäubert. Es folgt demnächst der Innenausbau eines leer stehenden Wohnhauses in der Heydaer Straße, das der Gemeinde gehört. Fassade und Dach sind bereits über das Dorferneuerungsprogramm erneuert worden. Die letzten Mieter sind bei ihrem Umzug unterstützt worden, sagt Hedwig, man habe Baufreiheit gebraucht. Bis 2019 habe man noch Zeit, Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung umzusetzen. Unter anderem soll die Stollenstraße vom Anger bis zur Landesstraße saniert werden.
Der eigentliche Anlass, noch einmal Bürgermeister zu sein, sei für ihn die bevorstehende Gebietsreform gewesen. Da gäbe es eigentlich nur zwei Richtungen für Martinroda. Auf nach Gräfenroda oder nach Ilmenau. Aber genau bei dieser Entscheidung scheiden sich die Geister. Darf eine Kommune eigentlich aus einem jetzigen VG-Verbund austreten - die Rechtslage scheint Hedwig immer noch unklar zu sein. Zu deren Aufklärung habe bisher kein Vorschaltgesetz und kein Innenminister beitragen können. Und dann bleibe ja auch noch die Möglichkeit des Klageweges, den sich auch andere Gemeinden im Geratal mit dem Beitritt zu einem Verein für ein Volksbegehren gegen die Gebietsreform offen gehalten haben.
"Wir wollen nicht nach Gräfenroda, lieber nach Ilmenau", gibt der Bürgermeister seine persönliche Meinung kund. Er plant aber noch eine Versammlung mit der Bürgerschaft zu dieser Zukunftsfrage. Schlimm findet er, dass im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde "enteignet" werde. Sie hat in Martinroda fast 50 kommunale Wohnungen vermietet und dadurch annehmbare Einnahmen.
Für einen Selbstständigen sucht die Gemeinde mit nach einem Bäcker, den dieser als Außenstelle in Martinroda betreiben kann. Nachdem vor zwei Jahren der Kiosk in der Hauptstraße und später auch die Sparkasse daneben geschlossen worden sind, steht dort die Immobilie leer. Der neue Kiosk soll gegenüber in ein Privathaus ziehen. Die Sparkasse hat nach ihrer Filialschließung Geldautomat und Kotoauszugsdrucker am Kirchberg stehen, und der Sparkassen-Bus hält auch regelmäßig im Ort. Ansonsten versorgen rollende Bäcker und Fleischer die Bevölkerung mit dem Notwendigsten.
Die Vorhaben der Gemeinde
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Dorferneuerung wird mit Innenausbau eines kommunalen Hauses und Straßenbau fortgesetzt
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Bürgerversammlung zum Thema Gebietsreform in die Richtungen Gräfenroda oder Ilmenau
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Suche nach einem Bäcker, um einen Kiosk in Martinroda als Außenstelle zu betreiben
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Suche nach einem Betreiber, der die Gaststätte "Zum Veronikaberg" übernimmt, da Ende des Jahres die Wirtsleute ihr Geschäft aufgeben
Vorstellung der Kandidaten: Bürgermeisterwahl Martinroda
Warum bewerben Sie sich um das Amt?
Es ist besser ein Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen, ist für mich ein Leitspruch. Lange Amtszeiten haben immer einen Nachteil, gewisse Dinge werden nicht mehr wahr genommen und oft einseitig betrachtet ohne eine Zukunftsorientierung in Betracht zu ziehen. Bei Spaziergängen durch den Ort höre ich oft Klagen über Dinge, die nicht ganz so gut laufen. Als freier parteiloser Bürger möchte ich als Bürgermeister antreten, zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Martinroda.
Was sind die wichtigsten Themen in Ihrem Ort?
Eine solide Haushaltsführung mit den Optionen finanziell stabil und einer wirtschaftlichen Entwicklung. Dazu gehören Erhalt, Pflege und wirtschaftliche Unterhaltung des gemeindlichen Eigentums. Ziel der Dorfentwicklung ist, attraktiven und lebendigen Lebensraum zu gestalten und die eigenständige Entwicklung sowie die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potenziale vor Ort zu mobilisieren. Die kommunale Gesamtstrategie wie Nahversorgung und Infrastruktur soll längerfristig gesichert werden dazu gehört auch eine besucherfreundlicheres Ambiente, wie Beleuchtung von Gehwegen auch vom Bahnhof ins Dorf.
Was sind die drei wichtigsten Dinge, die Sie ändern möchten?
Es notwendig, das der Ort auch wieder eine Einkaufsmöglichkeit erhält Kulturelle und soziale Vielfalt ein wichtiger Faktor für das gemeinschaftliche Wohl. Eine Vielfalt von Vereinen, in denen Bürger von Martinroda aktiv sind, ist für mich wünschenswert. Sie zu unterstützen und besser miteinander zu vernetzen, sehe ich als eine Aufgabe.
Martinroda tritt Verein „Selbstverwaltung Thüringen“ bei
Es klang wie eine Entschuldigung für das Mammutprogramm von 28 Tagesordnungspunkten, als Bürgermeister Günter Hedwig zur Begrüßung der Gemeinderäte und Gäste aus der VG Geratal sagte: „Es ist die letzte Sitzung vor der Bürgermeisterwahl. Ob ich danach noch Bürgermeister bin, werden wir sehen.“
Sogleich gab er Frank Geißler, Chef der Verwaltungsgemeinschaft „Geratal“, das Wort. Dieser informierte über die Jahresrechnung 2015. Aus dem Zahlenwerk nannte er 1 720 000 Euro Verbindlichkeiten für die Gemeinde, die einen Schuldenstand von 1224 Euro pro Einwohner ergeben. Die Rücklagensumme beträgt 266 000 Euro. Im vergangenen Jahr verfügte der Ort über eine freie Finanzspitze von 61 000 Euro. Geißler kündigte an, dass im Sommer die Gemeinde Martinroda eine Rechnungsprüfung der übergeordneten Behörde zu erwarten hat.
Die Jahresrechnungen der Gemeinde für 2012 und 2013 ergaben, dass keinerlei Fehler oder Betrügereien auftraten.
Frank Geißler, der zu diesem Tagesordnungspunkt wegen Befangenheit des Bürgermeisters die Versammlungsleitung übertragen bekam, ließ über die Entlastung für die Rechnungsjahre 2012/13 abstimmen. Einstimmig votierten die Gemeinderäte für die Entlastung des Bürgermeisters.
Günter Hedwig ersuchte die Gemeinderäte dann um Zustimmung für eine Rücklagenentnahme von 14 125 Euro. Dieser Betrag wird für den Bau einer zusätzlichen Wasserleitung zum Friedhof, welche über die im Bau befindliche Straße Kirchberg geführt wird, gebraucht. Weil diese Leitung nicht förderfähig ist, muss die Gemeinde den vollen Betrag bezahlen. Die Gemeinderäte stimmten zu.
Frank Geißler fand dann starke Worte, als er im Gemeinderat dafür warb, dem Verein „Selbstverwaltung Thüringen“ beizutreten.
„Die Gebietsreform hat den Würgegriff angesetzt. Wenn im Juli das Vorschaltgesetz in Kraft tritt, dann bleibt nur noch ein Jahr Zeit, sich gegen Eingemeindungen und andere Strukturen zu wehren oder die Selbstverwaltung durch einen freiwilligen Zusammenschluss in einer Einheits- oder Landgemeinde freiwillig aufzugeben“, sagte Geißler. Er karikierte dann die „Entscheidungsfelder eines Ortsbürgermeisters“, der quasi nichts von Bedeutung zu entscheiden hat, oder ohne Rederecht auf dem Gästeplatz im Ilmenauer Stadtrat sitzen darf. Dem Verein beizutreten, sichere Martinroda Informationen aus erster Hand, nebst Rechtsbeistand, wenn der Klageweg beschritten werden sollte.
Für 100 Euro Jahresbeitrag wird nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss Martinroda Vereinsmitglied.
Eine von der Partei Die Linke ins Spiel gebrachte „Verbandsgemeinde“, sei eine Option, der man zustimmen könne. „Im Geratal praktizieren wir ja bereits Elemente davon, was den gemeinsamen Kindergarten und die Feuerwehren betrifft“, stellte der VG-Chef fest.
25 Landratten und ein Ex-Matrose begeistern mit Seemannsliedern
25.05.2016 - 06:52 Uhr
Martinroda (Ilm-Kreis). Seit fünf Jahren gibt es den Geraberger Shanty-Chor. In Martinroda feierte er am Wochenende mit vielen Gästen Geburtstag.
Unter Käpt’n Norbert Stelzner (der Mann mit dem Schifferklavier) macht der einzige Thüringer Shanty-Chor aus Geraberg seit fünf Jahren eine steile Karriere. Foto: Karl-Heinz Veit
Das fünfjährige Jubiläum feierte am Samstagnachmittag im Martinrodaer Dorfsaal der Geraberger Shanty- Chor mit fast 200 zuhörenden Fans. Klock 3 Uhr am Nachmittag befahlen Käpt’n Norbert Stelzner und sein 1. Offizier, Vereinschef Bernd Kretschmar,: „Leinen los! Volle Kraft voraus!“ Ein beherzter Griff in die Schifferklaviertasten, ein kräftiger Schlag in die Saiten von Gitarre, Banjo und Bass, und schon stimmte der Chor in die alten, schönen, bekannten und zu Herzen gehenden Seemannslieder ein.
Das launige Seemannslieder- Medley, von kräftigen Männerstimmen als urwüchsigen Naturgesang dargeboten, ließ die Herzen der Zuhörer im Saal im Takt der Wellen, die an den Strand trecken, auf und ab schaukeln. Hin und her wurde dann schon beim nächsten Lied geschunkelt. Ach,wie schön ist doch das Fernweh, das der Chor mit dem Gesang „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise“ fürs erste stillen konnte.
Die Sänger blieben cool, wenn mal das Mikrofon nicht so wollte wie sie es gerne gehabt hätten. Und der Solist Helmut Schmidt bewahrte die Ruhe eines Bootsmannes, der alles im Blick und das meiste im Griff hat. Es kann kommen was will – Seeleute werden mit den Stürmen auf dem Ozean genauso fertig wie mit den Stürmen der Liebe im Hafen und der Sehnsucht nach der Heimat, die so gern besungen wird.
„Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“, ist nicht nur eines der bekanntesten Seemannslieder, sondern ein Stück Lebensphilosophie auch für die maritimen Chorsänger.
Bis auf einen sind alle Sänger Landratten
Ein einziger echter Ex-Matrose ist unter den fast zwei Dutzend Männern zu finden. Alle anderen seien Landratten, erzählt Moderator Dieter Knechtel. Die meisten Sänger kommen aus Geraberg, doch auch Langewiesener, Ilmenauer und andere Gerataler singen und musizieren fleißig mit.
Aus einer Männergesangsrunde, die sich immer mal spontan um Norbert Stelzner scharte und gemeinsam sang, bildete sich der Shanty-Chor. Im ersten Jahr des Bestehens war er Teilchor des Gesangvereins Geraberger „Liederkranz“. Dann folgte der „Sprung ins Meerwasser“, also in die gemeinnützige Vereinsselbstständigkeit mit vielen Auftritten landauf und landab.
Was die alten Kerle bei „Inas Nacht“ im Fernsehen singen, das können wir doch auch, dachte sich Norbert Stelzner und behielt Recht.
In regelmäßigen Proben schufen sich die Sänger ein breit gefächertes Repertoire von Seemannsliedern, alten Schlagern und Volksliedern. Was die blauen Jungs vom Ufer der zahmen/wilden Gera zu bieten haben, ist beste Gebrauchs- und Stimmungsmusik, die zum Mitsingen und Fröhlichsein einlädt.
Gerabergs Bürgermeister Günther Irrgang gratulierte am Samstagabend. Die Freude der Shantys über die zwei Flaschen Feuerwasser war hörbar. Länger als anderthalb Stunden dauerte der „Sanges-Törn hart am Wind“. Die Shantys machten ihre Sache gut und das aufgeschlossene, mitfeiernde und mitsingende Publikum freute sich von Herzen.
Karl-Heinz Veit / 25.05.16 / TA
Stau-Nässe im Kindergarten in Martinroda noch nicht im Griff
23.05.2016 - 04:25 Uhr
Martinroda (Ilm-Kreis). Baumängel am Kindergartendach und Stand der Straßenbauarbeiten am Kirchberg waren Themen, die den Gemeinderat am Freitagabend intensiv beschäftigten.
Bürgermeister Günter Hedwig hatte Architekt Remdt als Baubetreuer und Verhandlungsführer bei den Regressforderungen der Gemeinde an den Baubetrieb eingeladen. Er begann mit dem Hinweis, dass es seit 2010 das „Dachproblem am Kindergarten“ gibt. Es sei viel getan worden, um die in großen Abständen auftretende und nicht nachvollziehbare Durchnässung an Dach und Haus zu beseitigen. Selbst die vollständige Dachhauterneuerung 2014 brachte nicht den gewünschten Erfolg. Im Februar 2016 trat wieder Nässe auf.
„Wir vermuten Kondenswasser, das sich niederschlägt. Bewiesen ist das jedoch nicht.“ Die Staunässe bleibe nach allen bisherigen Untersuchungen und Befunden ein Mysterium, das dennoch gelöst werden muss. Bei laufendem Kindergartenbetrieb seien umfassende Baumaßnahmen aber schwierig. Die Gewährleistungsfrist gelte solange, bis der Schaden kostenlos behoben sei, sagte Remdt.
Weniger erfreulich gestaltet sich seit vergangenem Jahr auch das Dorferneuerungsprojekt „Kirchberg“. Von einem „geordneten Baustellenchaos“ sprach ein Gemeinderat. Was sich der Baubetrieb dabei denke, vor Ostern und in der Wiederholung vor Pfingsten einen nahezu unbegehbaren Straßenzustand herzustellen, die Anlieger und die Gemeinde nicht zu informieren und sich auch nach den Feiertagen mit dem Weiterbauen Zeit zu lassen? „Kann man den Betrieb nicht zur Rechenschaft ziehen und wegen Terminverzug und nicht eingelöster Versprechen eine Geldstrafe verhängen?“, fragte eine Bürgerin als Versammlungsgast.
Der VG-Bauamtsleiter bestätigte im Wesentlichen die Schilderungen, sagte aber auch, dass ein Teil der Bauverzögerungen gemeindlichen Wünschen anzulasten sind. Er nannte neben anderem das Einbringen der Telekomkabel, was erst nach Verhandlungen mit der Telekom und einem Extrabetrag von 14 125 Euro aus der Gemeindekasse bewerkstelligt wurde.
Bürgermeister Hedwig sieht den Termin 10. Juni 2016 als Abschluss aller Arbeiten in Gefahr: „Wenn zum Monatsende der Kirchberg fertig ist, werden wir froh sein. Immerhin hat der Baubetrieb schon die Pflastermaschine in Stellung gebracht.“
Karl-Heinz Veit / 23.05.16 / TA
Wegen Geraberg tritt Geratal nicht dem Verein gegen Gebietsreform bei
22.05.2016 - 12:45 Uhr
Diskussion in der Gemeinschaftsversammlung ohne Bürgermeister Irrgang endete mit einem harmonischen Kompromiss
Blick auf Geraberg aus der Luft. Foto: Marco Kneise
Neusiß. Nachdem Elgersburg, Angelroda und Neusiß dem Verein „Selbstverwaltung für Thüringen“ beigetreten sind und Martinroda dies beabsichtigt, sollte auch die Verwaltungsgemeinschaft Geratal, dem diese Orte angehören, diesen Schritt am Donnerstag beschließen.
Der Verein kämpft um den Erhalt der kommunalen Selbstverwaltung, will ein Volksbegehren anstrengen, um die Gebietsreform noch zu verhindern. Die Geratalgemeinden liegen da mit ihm auf gleicher Wellenlänge und wollen zumindest das Konstrukt Verwaltungsgemeinschaft auch nach der Gebietsreform 2018 erhalten.
Alle? Nein, nicht alle. Geraberg, größter Ort im Geratal, ließ über Gemeinderat Gerhard Kämpfer ausrichten, dem Ansinnen der anderen Mitgliedsgemeinden nicht zu folgen. Gerabergs Bürgermeister Günther Irrgang war erst gar nicht anwesend. Hinter den Kulissen hieß es, dass er nicht mehr zu den Gemeinschaftsversammlungen erscheinen wolle.
Die Niederlage, die er mit einer Erhöhung der VG-Umlage gegen seinen Willen erlitt, sitzt wohl zu tief. Auch soll er bereits den Ausritt aus der VG und eine Fusion mit Gräfenroda im Sinn haben, hatte es in einer anderen öffentlichen Sitzung gehießen.
Davon abgesehen, zweifelte Kämpfer einen Erfolg des Vereins an, „wenn diese Regierung mit dem Schädel durch die Wand geht“. Wenn sie schon mit Kopfgeldprämien Steuergelder verschleudere, damit sich Kommunen vorher freiwillig zusammenschließen, sollte man dies auch nutzen, sagte er.
Da war Ralf Hühn, Bürgermeister in Neusiß, anderer Ansicht. Man müsse den Landtagsabgeordneten signalisieren, dass man die Selbstverwaltung nicht aufgeben wolle, dafür sei ein Vereinsbeitritt wichtig und richtig. Der Geraberger Gemeinderat Ulf Kümmerling machte darauf aufmerksam, dass bisher der Gemeinderat zu einem Vereinsbeitritt nicht gefragt worden sei. „Wir reden hier doch über Personen und nicht Orte, deren Amtszeit endlich ist“, legte Kümmerling nach.
Das „Gespenst der Gebietsreform“, so VG-Vorsitzender Frank Geißler, lasse sich nicht mehr negieren. Für die VG Geratal bedeute das einen Beitritt zu Ilmenau oder eine Landgemeinde mit dem Oberen Geratal, um auch 2036 in einem neuen kommunalen Gebilde noch mehr als 6000 Einwohner zu haben. Ohne diesen Schritt läge man bei 4400. Am Status einer Landgemeinde könne durch die Landesregierung noch justiert werden, will er gehört haben. Elgersburgs Bürgermeister Ingolf Schwarze sieht durch die Gebietsreform steigende Steuern und zusätzliche Kosten für Straßenumbenennungen auf die Bürger zukommen.
VG-Chef Frank Geißler zog nach der Diskussion die Beschlussvorlage zurück, weilGeraberg dagegen war. Es reiche ja auch, wenn einzelne Gemeinden dem Verein beitreten.
André Heß / 22.05.16 / TA
Streitfall Gülle: Darum ist die Feldausfuhr kaum eine Ermessensfrage
15.04.2016 - 06:58 Uhr
Geratal (Ilm-Kreis). Recherche im Leserauftrag: Ein Besuch bei Karsten Seifert von der Agrargenossenschaft Martinroda.
Karsten Seifert, Chef Pflanzenproduktion Agrargenossenschaft Martinroda, zeigt auf die 2014 in Betrieb gegangene Biogas-Anlage, die täglich 40 Kubikmeter Gülle aufnimmt. Im Hintergrund die Behälter, in denen früher Gülle und heute die sogenannten Gärreste zwischengelagert werden. Foto: Henry Trefz
Es ist Gründonnerstag und die Dunkelheit hereingebrochen. In ihrem Schutze aber, so mutmaßt es ein Webseitenleser, der seinerseits die Anonymität vorzieht, aber Auf dem Ritter am Ortstrand von Geraberg als Adresshinweis angibt, sind (Zitat) „riesige Güllefahrzeuge unterwegs, um Jauche auszubringen“. Und das nicht ohne Hintergedanken, wie der Schreiber weiter mutmaßt. Da heißt es: „Zur Zeit ist der große Teil der Geraberger Bevölkerung in Martinroda zum Verbandsligaspiel der beiden Fußballteams. Da man bei diesen bestialischen Gestank seinen Besuch, der sich für das Osterfest angesagt hat, lieber ausladen sollte, hoffen die betroffenen Geraberger auf einen Auswärtssieg ihrer Fußballer von der SpVgg Geratal. Leider passiert dieses komische Prozedere mehrfach pro Jahr. Und keiner, weder Gemeinde, Bürgermeister noch der verantwortliche Umweltdezernent in Rudolstadt wollen, können oder dürfen hier helfend eingreifen.“
In der Tat: Karsten Seifert hat Hintergedanken. Er ist einer der beiden Chefs der Agrargenossenschaft Martinroda und verantwortet den Teilbereich Pflanzenproduktion und möchte ein optimales Ergebnis auf den Feldern und Wiesen erreichen.
Und zugleich dafür sorgen, dass die täglichen Ausscheidungsprodukte der rund 1000 Tiere, für die die Genossenschaft verantwortlich zeichnet, in den Kreislauf der Natur zurückkehren.
80 Liter Gülle pro Tier und Tag
Kann man sich diesem Thema ohne Emotionen nähern? Karsten Seifert hat gezögert, als er von dem Interviewwunsch unserer Zeitung gehört hat und davon, was ihn auslöste. Auch Zeit hat er nur begrenzt. Als wir gut zwei Wochen darauf einander im Büro gegenüber sitzen, steht das Telefon nicht still.
„Da hat jemand gerade ein Fuhre Mist für seinen Garten bestellt,“ erklärt Karsten Seifert. Und beantwortet geduldig alle Fragen, über die er sich, wenn, dann nur heimlich wundert.
80 Liter jeden Tag: Soviel scheidet ein Rindvieh durchschnittlich an Kot und Urin aus. Zusammen ergibt das Gülle. Allerdings nur, wenn die Tiere nicht auf Stroh stehen. Etwa die Hälfte der 1000 Tiere, darunter die Kälber, die Färsen (junge weibliche Tiere vor der ersten Besamung) und die trächtigen Kühe werden so gehalten.
Die Milchkühe in Martinroda aber produzieren ein dickflüssiges Gemisch – 40 Kubikmeter. Jeden Tag.
Als in den 70er-Jahren die Milchviehanlage in Martinroda entstand, wurden gleich nebenan auch große Güllebehälter angelegt. 500 Kubikmeter passen in jeden von ihnen.
Seit 2014 nimmt die Gülle einen anderen Weg: Sie gelangt in die neue Biogasanlage, wo vor allem ihre nicht vollständig verdauten Pflanzenrestbestandteile vergären. Aus den 40 Kubikmetern Gülle werden so etwa 1200 Kubikmeter Biogas gewonnen, die schließlich als Ökostrom ins Netz eingespeist werden.
Übrig bleibt der Gärrest. Sein Vorteil: Die für die Düngung nötigen Inhaltsstoffe sind weiter enthalten, allerdings stinkt der Gärrest deutlich weniger stark und ist besser fließfähig.
Und doch muss auch der Gärrest irgendwohin. Das soll er auch, denn der Pflanzenbauer wartet dringend auf den natürlich Dünger.
Was und wieviel davon auf und schließlich in den Boden kommt, ist freilich viel mehr als nur bäuerliche Erfahrung oder boshafter Schalk als Osterüberraschung.
20 Jahre wird in diesem Jahr die Düngeverordnung alt, die klare Regeln erlässt, wann was erlaubt ist. Sie legt etwa fest, dass von November bis Ende Januar keinerlei Düngung erlaubt ist. Damit auch sonst die Düngung nicht als Beseitigung tierischer Abwässer missverstanden wird, hat der Bauer repräsentative Bodenproben zu entnehmen, aus denen sich eine Düngeempfehlung ergibt. Hätte er keinen natürlichen Dünger, müsste er welchen zukaufen, oder sich letztendlich mit künstlichem Dünger behelfen.
Doch nicht nur dies setzt dem Ausbringen Grenzen: Weideflächen bleiben frei von Gärrest-Auftrag, Flächen in der Wasserschutzzone II ebenfalls. Auch braucht es für den Einsatz der Traktoren einigermaßen trockenen Boden. Denn die Zeiten weithin umherspritzender Pumpen sind längst vorbei.
Schleppschläuche nennen sich die Geräte, bei denen ein wichtiges Gebot eingehalten wird: die bodennahe Ausbringung. Trotzdem gibt es Stoßzeiten im Jahresverlauf: Zu Beginn der Vegetationsperiode kommt viel Dünger auf die Felder, außerdem Ende April, Anfang Mai, kurz bevor der Mais ausgesät wird. Und auch im Sommer vor der Rapssaat häuft sich der Einsatz.
Nicht oft also braucht der Bauer die sogenannten Gülleketten, so heißen die Einheiten von einem Ausbringer auf dem Feld und einer Kette von Tankfahrzeugen, die die Gärreste zuliefern.
Schleppschläuche in Bodennähe
Deswegen halten die Martinrodaer solche Technik nicht selbst vor, sondern bedienen sich eines Lohnunternehmers. Die Firma Büttner aus Queienfeld hat fünf solche Gülleketten im Einsatz und bedient damit große Teile des südlichen Thüringens.
Kein Wunder, dass irgendwie auch viele Bauern zur selben Zeit nachfragen. „Wir waren froh, dass das Unternehmen kurz vor Ostern Zeit für uns hatte,” erklärt Karsten Seifertden Einsatz am Gründonnerstag. Viel länger hätten wir dort nicht mehr warten können, bevor der Bestand des Grünroggens zu hoch ist. Zudem kann man nur auf das Feld, wenn es die Bodenverhältnisse erlauben.”
Also gar kein Funken Bosheit? Seifert bleibt gelassen: „Für solche Mätzchen haben wir keine Zeit.“
Und doch: Ein paar Tage eher oder später hätten vielleicht etwas gebracht?
„Abgesehen davon, dass Gärreste viel besser fließen als Gülle, stinkt es am wenigsten, wenn es danach nicht lange trocken bleibt.“
Ab Karfreitag spülten nachmittags 4,7 Liter Regen pro Quadratmeter den meisten Grund für die Aufregung gen Erdmittelpunkt.
Quelle: Henry Trefz / 15.04.16 / TA
Thüringen-Flagge weht in Hall
Nein, keine Invasion aus dem Osten kündigt sich an: Die Thüringen-Flagge am Bonhoefferplatz kündigt nur eine ganz friedliche Verkaufsoffensive an. An rund 15 Ständen wird bis einschließlich Sonntag Tradition aus dem neuen Bundesland verkauft.
Sabine Holland-Moritz verkauft Porzellan, das sie bei 1360 Grad gebrannt hat. Der Betrieb stellt Formen her, bemalt die Stücke und verkauft sie selbst.
So mancher Schwäbisch Haller hat ein Jahr lang auf die Ankunft der Händler gewartet. Eine Frau mit Hund, die ihren Namen aber nicht nennen will, weil sie ein Geschenk aus Porzellan für eine Kollegin besorgt, meint: "Ich kaufe jetzt jedes Jahr etwas ein. Das Porzellan ist handgemacht und einzigartig."
An einigen Ständen ist Kunsthandwerk zu sehen, wobei an vielen anderen Handelsware feilgeboten wird. "Seit 116 Jahren gibt es uns", sagt Sabine Holland-Moritz. Sie ist gelernte Keramfomerin (drei Jahre Ausbildung) und studierte Keram-Ingenieurin (drei Jahre Studium). "Das ist alles hartes Porzellan", sagt sie und klopft eine Vase auf eine Sparbüchse, sodass es laut scheppert, aber kein Stück abbricht. Einst war die Porzellanherstellung ein weitverbreitetes Handwerk in Thüringen. Nun gebe es nur noch wenige Betriebe. Die Porzellanmanufaktur Martinroda sei mit drei Mitarbeitern die kleinste. "Die Muster mit Maiglöckchen sehen edel aus und sind gar nicht kitschig", sagt sie.
Quelle: TOB | 15.04.2016
Frühjahrskonzert mit ofenfrischem Kuchen
05.04.2016 - 07:37 Uhr
Alle, die zu spät kamen, hatten das Nachsehen. Doch man ließ niemanden einfach im Regen stehen – bei dem herrlichen sonntäglichen Wetter muss man eigentlich sagen: in der Sonne stehen. Es wurden zusätzliche Stühle herangeschafft. Und was man nicht vergessen sollte: Da die Nachfrage nach dem Auftritt der Geraberger Musikanten immer mächtig gewaltig ist, hatten sich die Musiker nebst Anhang ohnehin schon dazu entschlossen, zwei Konzerte zu geben – eines am Samstag und eines am Sonntag. Und beide waren ausverkauft.
Das doppelte Konzert brachte natürlich auch für die Frauen der Musiker Probleme mit. Denn wie immer bei den Konzerten gab es Kaffee und Kuchen, letzterer aus dem heimatlichen Herd.
Gut 26 Kuchen hatten die Frauen am Samstag aufgetischt. Und als dieses Konzert vorbei war, war auch kein Kuchen mehr da. Und was machten die Frauen? Sie legten eine Nachtschicht ein, damit sich die Gäste auch beim sonntäglichen Konzert an frischem Kuchen laben konnten. Vom Rüblikuchen, also Kuchen mit geriebenen Möhren, bis hin zum Mohnkuchen, der der absolute Renner gewesen sein soll, war alles vertreten. Und wie sagte Karin: „Für unsere lieben Männer legen wir auch eine Nachtschicht ein.“
Gut zwei Stunden boten die Geraberger selbst gemachte Musik vom Feinsten, darunter Polkas, Evergreens, neue Töne und Walzer. Der lockte sofort die ersten Paare aufs Parkett.
Den gesanglich Part übernahmen an diesem Sonntag Karin Nothnagel und Uwe Senglaub, der auch gekonnt und humoristisch durchs Programm führte.
/ 05.04.16 / TA
Nach Ilmenau schielen Martinroda, Stützerbach und Elgersburg
24.02.2016 - 11:10 Uhr
Ilmenau (Ilm-Kreis). Zum ersten CDU-Stammtisch standen die Gebietsreform und das Schülerfreizeitzentrum auf der Tagesordnung.
Oswald Kowalski rief zu einer Spendenaktion für den Tierpark im Schülerfreizeitzentrum auf. Tierparkleiterin Katja Kaleta findet das eine tolle Idee. Foto: André Heß
Die CDU, so scheint es, versucht als stärkste Fraktion im Ilmenauer Stadtrat wieder die Hoheit über die Themensetzung, und zwar für die Stadt positive, in der Öffentlichkeit zu bekommen.
Während Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber (CDU) gestern deutlich betonte, dass es nicht sein könne, dass ein Herr Zeike oder eine Frau Nastoll „die veröffentlichte Diskussion im Stadtrat beherrschen“ (und zwar die aus seiner Sicht negative, Anmerkung der Redaktion), lud Landtagsabgeordneter und Stadtrat Andreas Bühl am Montagabend zum ersten CDU-Stammtisch in die „Altmarktschenke“ ein.
Seeber hatte am Montag die Themen Neubau Fraunhofer Institut am Vogelherd und Bebauungsplan Wohngebiet am Friedhof West zusätzlich in den öffentlichen Teil der Bauausschuss-Sitzung legen lassen, um andere, eben positive, Themen in die öffentliche Debatte zu bringen. In der Vergangenheit hatte die Fraktion Bürgerbündnis/Pro Bockwurst mit der Diskussion um die fehlende finanzielle Ausstattung des Tierparks im Schülerfreizeitzentrum die öffentliche Diskussion bestimmt.
Auch Bühl ging zu seinem CDU-Stammtisch vor neun Gästen noch einmal auf das Finanzloch von etwa 30 000 Euro ein, das künftig die Stadt tragen soll. Da bedürfe es aber erst einmal einer Aufstellung aller Kosten und Ausgabenpositionen, sagte er. OB Seeber stellte indes am Dienstag bei einem Pressegespräch fest, dass man kein zusätzliches Geld habe für diese freiwillige Aufgaben-Position. Ein Nachtragshaushalt werde nur angefertigt, um Forderungen zu bedienen.
Diese ergeben sich unter anderem durch eine um 344 000 Euro höhere Kreisumlage als ursprünglich von der Stadtverwaltung im Haushalt für 2016 eingeplant worden ist.Andreas Bühl thematisierte am Stammtisch auch die Gebietsreform in Thüringen. Man sei mit dem Inkrafttreten des Vorschaltgesetzes kaum auf die Kritik eingegangen, die zu den Regionalkonferenzen von Bürgermeistern und VG-Vorsitzenden geäußert worden ist.
Es bleibe laut Regierung bei den Mindestgrößen für Landkreise von 250 000 und bei Gemeinden von 6000 Einwohnern. Da die Gebietsreform bereits in 30 Monaten verabschiedet werden soll, sehe er keine Freiwilligkeitsphase für das Zusammengehen auf Kreisebene möglich. Das könnte auch verfassungsrechtlich schwierig werden, sagte er. Eine Initiative für einen Bürgerentscheid zur Gebietsreform befürwortet Bühl.
Ilmenau stehe weiter vor der Herausforderung, mit wem man sich zusammenschließe. Als nächstes werde im Hauptausschuss des Stadtrates ein Fragenkatalog der StadtLangewiesen nicht öffentlich diskutiert. Diesen Katalog hat Langewiesen auch anWolfsberg und Gehren verschickt, um so die Bereitschaft zur Fusion mit Langewiesen zu überprüfen.
Auf der anderen Seite habe aber auch Elgersburg Interesse an Ilmenau geäußert,Stützerbach schon länger und auch Martinroda habe Ambitionen, nach Ilmenau zu kommen, sagte Bühl. Wobei er die Verwaltungsgemeinschaft im Geratal noch nicht als „gestorben“ ansieht, wenn sie sich mit der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Geratal verbinden würde.
Andre Heß / 24.02.16 / TA
Nicht ganz stubenreine Geburtstagsstory in Martinroda
25.01.2016 - 17:34 Uhr
Zum Faschingsabend in Martinroda war der Saal ausverkauft, die Stimmung bestens und die Karnevalisten in Hochform
Vor allem tänzerisch haben die Martinrodaer Karnevalisten eine ganze Menge für ihr Publikum zu bieten. Foto: Hanns Stamm
Martinroda. Wenn die Martinrodaer Karnevalisten zum ersten Faschingsabend einladen, lassen sich die Einwohner nicht zweimal bitten. So war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt.
Unter dem Motto: „Alles jubelt, alles lacht zur Martruder Faschingsnacht“ erlebten die Narren unterhalb der Bühne ein mehrstündiges Programm mit zahlreichen Höhepunkten und noch mehr Zugabe-Rufen.
Durch das bunt-gefächerte Programm führten erstmals Mandy Flämming und Christina Freyer, die zugleich auch die neue Führungsspitze des Vereins repräsentierten. Als Emma und Marie sparten sie nicht mit Äußerungen, die zur Erheiterung beitrugen. Marie ließ sich über die übermächtige Präsenz von Helene Fischer aus. Fischer überall, ob bei Haarpflegemittel oder Lebensmittel. Nach dem viel umjubelten Auftritt der Minimäuse sangen sich Lara und Sophia in die Herzen der Gäste im Saal, die zum großen Teil auch in närrischen Verkleidungen erschienen waren.
Emma erzählte ihre nicht ganz stubenreine Geburtstagsgeschichte. Drei Teller Bohnensuppe verschafften sich einen lautstarken Abgang. Sie war da leider nicht alleine, denn ihr Mann Klaus hatte sich eine besondere Überraschung einfallen lassen. Er verband ihr die Augen und setzte sie ins Zimmer und verließ dieses. Emma glaubte sich nun allein und ließ dem Bohnendruck einen mehrfach freien Abgang. Wenig später kam Klaus zurück, nahm Emma die Augenbinde ab und um sie herum saßen zahlreiche Freunde, die ihr herzlich zum Geburtstag gratulierten. . .
Spitzen gegen die Ärzteschaft wurden auch verteilt, als eine Patientin sich bei Dr.Wunderlich einer Herzoperation unterziehen musste. Dr. Wunderlich: Ich habe schon 345 Operationen am offenen Herzen gemacht, und irgendwann muss es doch mal klappen!
Einen Hingucker bot das Jugendballett mit ihrem „König der Löwen“. Die Singstimmen kamen vom Band, tänzerisch war es toll. Nach dem Auftritt der Tanzperlen, dem Gardeballett, dem Gesangstrio mit Heike, Susi und Volkmar zeigten die Bauarbeiter, was in ihnen steckt. Männerballett, Damenballett in Zusammenarbeit mit den Fußballern und das XXL-Ballett beschlossen den Faschingsabend.
Hanns Stamm / 25.01.16 / TA
Kein Parken in der Martinrodaer Schulstraße
Quelle: www.insuedthueringen.de vom 14.01.2016