Die Kirche in Angelroda wurde im 12.Jahrhundert erbaut. Man hat herausgefunden, daß sich das älteste noch erhaltene Mauerwerk in der Turmkammer befindet.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche repariert, saniert, erweitert und verschönert.

  • Zweimal wurde das Langhaus in Richtung Osten erweitert. Einmal gegen 1500 und ein zweites Mal 1669.Aus der Zeit der zweiten Sanierung stammt auch der barocke Charakter der Decke.
  • Die Kirchenbücher sind seit dem Jahre 1631 noch heute vorhanden.
  • 1688 wurde der Turm in seine heutige Gestalt umgebaut und mit einer Turmuhr mit einem Glockenschlag, dem sogenannten Seiger versehen. Diese Uhr schlug nun jede volle Stunde. Die Turmkammer besitzt ein Tonnengewölbe und ist durch eine gotische Spitzbogentür vom Kirchenschiff zu erreichen.
  • Seit dem Jahre 1696 sind die Pfarramtsakten vorhanden.
  • Unter der Vormundschaft von Agnes von Witzleben, der Witwe von Job Wilhelm von Witzleben, wurde die Kirche 1711 neu bemalt und restauriert.
  • Der Orgelbauer Noth aus Nahewinden baute 1723 eine 4-füßige Orgel ein.
  • Die Brüder Friedrich Wilhelm, Albrecht Ernst Heinrich und Georg Hermann Christian von Witzleben bestehen 1745 auf die Seperation von der Geraer Kirche. Am 5.September 1746 wird der entsprechende Vertrag zur Seperation unterzeichnet.
  • Die Sakristei wurde 1750 eingebaut.
  • 1754-1757 wurde die Orgel in eine 8-füßige umgebaut. Der Orgelbauer Schmaltz aus Arnstadt fertigte die dazugehörigen Balge an. Zur ersten Probe wurde am 4.November 1757 von den Herren Kellner aus Gräfenroda und Gleichmann aus Arnstadt durchgeführt. Zuhörer waren der Herr Hauptmann von Witzleben, Adjunctus Scheibe aus Königssee und Rath Beyer aus Arnstadt.
  • 1764 wurde vom Schlosser Eberhardt aus Stadtilm eine neue Uhr gefertigt. Sie behielt das altes Uhrwerk.
  • 1764 werden 10 Riedländer gekauft. Es handelt sich um Wiesenstücke am Weg nach Neusiss.
  • 1767 wurden Reparaturen an den Gesimsen des Turmes durch den Schieferdecker Haase aus Arnstadt durchgeführt. Gleichzeitig wurde die Kirchenkugel abgenommen und vergoldet. In die Kugel wurden vom Pfarrer Hiesebock Notizen in die Kugel gelegt. Sie beinhalteten u.a. Regierender Fürst, Ludwig Günther, die Namen der örtlichen Witzlebener, die weltlichen und geistlichen Inspektoren für Angelroda, die Amtsmänner und Gerichtshalter.
  • 1769 zersprang eine, der ursprünglich 3 Glocken ( Dreiklang g-h-d ), mit der Inschrift anno Mariae MCCCCIIII ( 1504 ) . Daraufhin wurden zwei neue Glocken gegossen, wovon eine wiederum auch Schaden nahm und umgegossen werden musste. Aus der gesprungenen Glocke wurde vom Schlossermeister Eberhardt aus Naiteln eine Seigerschale hergestellt und in die Uhr eingefügt. Seitdem schlug die Uhr auch zu jeder Viertelstunde.
  • 1776 wurde die Turmkugel restauriert.
  • 1793 wurde die Orgel  durch den Tischler Elle aus Martinroda verschönert und gleichzeitig mit einem Flötenregister versehen.
  • 1794 wurde die "Hiesebock´sche Bibliothek" der Kirchgemeinde geschenkt. Es handelte sich um mehrere hundert Bände ab 1523, die der Pfarrer Hiesebock zu Lebzeiten zusammengetragen hatte.
  • Vor der Restaurierung der Kirche 1796 sollen die 12 aus Holz geschnitzten und vergoldeten Aposteln unter den Emporen festgestanden haben. Während der Restaurierung wurde auch die zweigeschossige Empore und der Kanzelaltar an der Ostseite eingebaut.
  • Ab 1833 pflanzte jedes konfirmierte Kind, auf Wunsch von Pfarrer Junker,  einen Obstbaum in den "Konfirmandengarten". Dieser Garten befand sich am nördlichen Hang des Rippersrodaer Berges. Der Grund und Boden wurde von der Gemeinde gestellt.
  • 1834-35 wurde vom Großuhrmacher Kühn aus Gräfenroda eine neue Uhr eingebaut. Diese Uhr schlägt jetzt jede Viertel- und volle Stunde.
  • 1839 werden 2 Acker Land vom Rittergut gekauft. Außerdem gehört noch eine Wiese im Weinberg und "ein Teil Boden"  in der Birke (Gemeindeholz) zu der Pfarrei .
  • Am 27. Oktober 1847 wird der neu angelegte Friedhof geweiht.
  • 1854 wurde der Turm durch den Schieferdecker Pantzner aus Gotha komplett neu mit Schiefern eingedeckt und der Turmknopf wurde blau und weiß gestrichen.
  • 1857 wurden die 6 noch übriggebliebenen Apolstel auf dem Boden des Schulhauses wiedergefunden.
  • 1857 gab es bereits 188 Apfel- und Birnenbäume im "Konfirmantengarten".
  • Als am 1.März 1917 per Gesetz die Kirchenglocken des Landes beschlagnahmt wurden, lieferte Angelroda eine große und eine kleine Glocke ab, anstatt der beiden Großen.
  • Die große Glocke, die 1917 abgeliefert wurde, hatte einen Durchmesser von 105 cm und ein Gewicht von 658kg. Ihre Inschrift lautete: Johann Mayer in Rudolstadt goß mich 1770.

Herr laß dies tönend Erz zu Deinem Ruhm erklingen

der Glocken Schall ins Ohr,

Dein Wort ins Herzen dringen"

  • Die mittlere Glocke trug die Inschrift: Goß mich Johann Meyer, Glockengießer zu Rudolstadt 1789.

" Mein ungegossenes Herz gewahre seinen Klang.

Auf soviel hundert Jahr als es vorher geklungen,

Euch ruf ich auf zum Lobgesang,

weiht Gott dazu,so Herz als Zungen"

  • Auf einer früheren kleinen Glocke stand: Goß mich Johann Meyer, Glockengießer zu Rudolstadt 1788
  • Die kleine Glocke, die 1917 abgeliefert wurde, hatte einen Durchmesser von 71cm  und ein Gewicht von 230kg. Am oberen Rand befand sich ein Kranz aus Eichenblättern. Die Inschrift: Franz Schilling Söhne Apolda gegossen mich anno Domini 1914.

" Allein Gott in der Höh sei Ehr!"

  • Der Gemeindekirchenrat setzt sich 1925 aus folgenden Personen zusammen:Albrecht Fischer ( Pfarrer ), Heinrich Trinks, Carl Schüller II., Ernst Schumann, Emil Zöllner, Hermann Waase, Generalmajor von Witzleben
  • Die Kirchengemeindevertretung : Ernst Barth, Oskar Kirsten, Carl Karnarzak, Günther Schüller, Carl Schupp I., Friedrich Böttner, Carl Siegfried, Emil Kaiser, Otto Heyder
  • 1933 streitet sich von Witzleben mit der Gemeinde über die Eigentumsverhältnisse des Grundstückes, auf dem die Witzlebener Kapelle steht. Es wird eindeutig festgestellt, daß das Gelände der Gemeinde gehört. Daraufhin wird von Witzleben nahe gelegt, die Kapelle öffentlich zugänglich zumachen oder sie wird abgerissen, und eine neue erbaut. Die Kapelle sollte bei schlechtem Wetter für Leichenfeiern genutzt oder wenn es die Wohnverhältnisse der Zurückgebliebenen nicht zulassen sollten,um die Leichen im Sarg zur Bestattung aufzustellen.

  • Das Witzlebener Mausoleum wird nach Verwahrlosung 1966 abgerissen.
  • Ein an der Südwestseite der Kirche befindlicher Anbau, der sogenannte Männeraufgang, ist mit einer Turmhaube versehen. Früher war es üblich, daß Männer und Frauen die Kirche getrennt betraten.
  • Die Orgel wurde 2002 restauriert und wieder in Betieb genommen.

Aktuell wird das Dach des Glockenturmes renoviert.