Geschichtliches über Angelroda
Im Jahre 948 das erste Mal urkundlich unter dem Namen "Angelenrod" erwähnt, ist Angelroda der älteste Ort der Verwaltungsgemeinschaft "Geratal".
Sehr wahrscheinlich gehörte der Ort Angelroda vor 948 den Käfernburger Grafen, die neben den Grafen von Gleichen, zu den ältesten Thüringer Adelsgeschlechtern gehörten.
Der Name "Angelenrod" geht auf die eingewanderten Angeln, einem friesischen Volksstamm, zurück, die bei ihrer Völkerwanderung zur Besiedlung von Mitteldeutschland im 2. und 3. Jahrhundert zahlreiche neue Orte gründeten.So siedelten die einen Richtung Britannien. Die anderen südwärts Richtung Saale/Unstrut, ins heutige Thüringen. Die Angeln verschmolzen mit ansässigen Volksstämmen und später werden sie in der Geschichte nur noch die Doringi (Thüringer) genannt.
In einer Urkunde vom 27.März 948 übertrug König Otto I.( später Kaiser Otto I.) "Angelenrod" und mehrere andere Güter in Franken und Thüringen an die Abtei von Hersfeld. Erwähnt werden in der Urkunde neben Angelroda u.a. auch die Orte Ichtershausen und Angelhausen.Als Gegenzug bekam er Wormsleben im Mansfelder Land.
Die Urkunde über die Gebietsabtretung befindet sich heute im hessischen Staatsarchiv in Marburg.
Seitdem wechselten die Besitzer und Lehnsherren Angelrodas öfter.
Im 13. und 14.Jahrhundert nannten sich die Besitzer "die Herren..von Angelroda", da es üblich war, sich nach seinem Ort zu benennen.
Graf Heinrich von Henneberg kaufte den Ort 1343.
Als Angelenrod 1363 an den Grafen von Schwarzburg geht, bekommt der Ritter Friedrich von Witzleben den Ort als Lehn. Die Schwarzerburger Grafen sind die Nachfahren der Käfernburger Grafen.
Im Jahre 1502 wird Reinhardt von Sundhausen als Lehnherr erwähnt und Heinrich von Vitzthum 1520 als Besitzer.
1560 wird Oberst Wolff von Dieffsteter von den Grafen Günther und Johann Günther von Schwarzburg mit dem Gut Angelroda belehnt.
Otto von Rußwurm erwirbt 1586 das Gut von Wolf von Diffsteter. Er vererbt es seinen Söhnen Christoph, Otto Friedemann und Burkhard Hieronymus Rußwurm.
Nachdem 1591 der Lehnbrief vom Grafen Albrecht von Schwarzburg erneuert wurde, ließ Oberst Burkhard Hieronymus Rußwurm zwischen 1614 und 1618 ein prächtiges Wohnhaus erbauen, das später als das Schloss bezeichnet wurde.Zu diesem Zeitpunkt war Burkhard der Gerichtsherr in Heyda.
Da er ohne männliche Nachkommen 1630 verstarb und seine Tochter nicht erbberechtigt war, ging das Rittergut an den Grafen Günther von Schwarzburg zurück.
Die Witwe Regine Elisabeth von Witzleben erwarb das Schloss Angelroda am 8.Februar 1651 für ihre Söhne Job Wilhelm, Friedemann Melchior und Hans Hartmann.
Johann Georg von Witzleben übernahm Angelroda als sein Vater Job Wilhelm von Witzleben 1711 verstarb.
Im Februar 1946 mußte der hochbetagte Generaloberst a.D. Friedrich Carl von Witzleben, als letzter Eigentümer des Gutes Angelroda, seinen Besitz, unter Zurücklassung all seiner Güter, verlassen.
1947 wurde das intakte Schloss geplündert und anschließend, auf Befehl 209 der sowjetischen Besatzungsmacht, abgerissen.
Das Schloss prägte 330 Jahre das Ortsbild.
Am 28.Dezember 1947 verstarb Generaloberst von Witzleben in Elgersburg, wo er seine letzten Lebensmonate verbracht hatte.