Die Ortsgeschichte

Die Geschichte der Gemeinde Elgersburg ist untrennbar mit der des Schlosses verbunden.
Es ist anzunehmen, dass die ersten Häuser im Schutz der Burg entstanden; somit ist der Siedlungsring um die Burg herum der älteste der Gemeinde.

Eine der Haupterwerbsquellen war der Manganerzbergbau, erstmals 1668 erwähnt; es gilt aber als sicher, dass es schon älteren Abbau gab. Die Braunstein- oder Manganerze waren von sehr guter Qualität, fast frei von Verunreinigungen. Verwendung fand das Erz in den Glashütten und in der Töpferei, um den gewünschten braunen Farbton zu erzielen. Reich wurden die Elgersburger trotzdem nicht. Immerhin hielt sich der Bergbau bis 1951.

    

Ein ebenso bedeutendes industrielles Standbein stellte die Porzellan- und keramische Industrie dar. 1808 wurde die Produktion für Steingut und Porzellan ähnliches Geschirr aufgenommen. Ab 1921 produziete man ausschließlich Hart- und Laborporzellan.
1984 gab man den Betrieb auf - unbewusst entstand ein technisches Denkmal der besonderen Art. In der sogenannten Massemühle ist alles noch so, als ob die Arbeiter nur zur Pause gegangen wären.

Den eigentlichen Ruhm Elgersburgs aber begründeten die klaren, reinen, kalten Quellen und Wasser, die es in den Wäldern reichlich gab und gibt.

     

   

Die Geschichte vom Schloss Elgersburg

  • eine der schönsten und ältesten Burgen Thüringens in baulich gutem Zustand
  • vermutliche Erbauung im 10. oder 11. Jahrhundert
  • in der Legende Bonfacii zusammen mit der Wartburg und anderen Burgen als Grenzburg Thüringens erwähnt
  • 1139 - Ersterwähnung der Elgersburg in einer Schenkungsurkunde 
  • erbaut zur Sicherung und Bewachung der aus Franken über Thüringen nach Norddeutschland führenden Handelsstraßen als Schutzburg

    

  • Lage auf einem gut 30 m hohem, steil abfallenden Felsen
  • Besitzer der Burg gaben Händlern und Kaufleuten kostenpflichtigen Geleitschutz - gute Einnahmequelle
  • Schutz war aber auch nötig, da sich in der näheren Umgebung von Elgersburg Raubritternester befanden
  • in mittelalterlicher Zeit wechselten durch Schenkung, Verträge, Verpfändung und Abkauf die Besitzer recht häufig
  • am längsten war die Burg im Besitz der Herren von Witzleben (1437-1802)
  • der häufige Besitzerwechsel begründete auch zahlreiche bauliche Veränderungen
  • ein interessantes Detail des Umbaus von 1567 ist der runde Wehrturm mit dem 6m tiefen Verlies und den sehr seltenen Kugelscharten mit beweglichem Steinauge

    

  • auf dem Burghof kann man einen Wasserverteilerstein anschauen, der über 300 Jahre alt ist und in früheren Zeiten für die Wasserverteilung auf der Burg sowie später auch für den Ort genutzt wurde
  • seit Ende des 18. Jhs. befindet sich an der Nordseite des Burgberges ein freistehendes Glockenhaus mit den Glocken der Kirche St. Nikolaus
  • 1802 veräußerten die Herren von Witzleben die Elgersburg an das Herzogtum Gotha und nun diente die Burg als Gerichtsgebäude und Beamtenwohnhaus
  • mit der Gründung der 1. Kaltwasserheilanstalt Deutschlands 1837 erhielt Elgersburg den Namen "Bad" und entwickelte sich zum beliebten Kurort
  • 1903 erwarb Freiherr von Frege-Welzin, Reichskammerherr und Finanzberater Kaiser Wilhelm II., die Burg und ließ diese von 1905 - 1907 als Wohnschloss umbauen; die zahlreichen baulichen Veränderungen und die vielen Jugenstilornamente prägen das heutige Erscheinungsbild der Elgersburg

    

  • 1912 ging das Schloss an die Maria-Agnes-Stiftung über und wurde von adeligen Damen als Alterswohnsitz, später als Erholungsheim genutzt
  • von 1953-1989 war das Schloss Ferienheim des Gewerkschaftsbundes der DDR
  • mit der Wende 1989 ging die Burg in den Besitz des Landkreises über
  • seit dem 1.1.1998 ist die Gemeinde Elgersburg stolzer Burgherr

    

  • seitdem entwickelte sich das Schloss zunehmend zum geistig-kulturellen Mittelpunkt des Geratals
  • es ist das Gemeinschaftswerk vieler fleißiger Helfer, die das Schloss in neuem Glanz erstrahlen lassen und den alten Mauern neues Leben geben
  • auch die vielen verschiedenen Mieter der Burg verleihen Schloss Elgersburg ein lebendiges und modernes Ambiente in altehrwürdigem Rahmen
  • 2010 der Parkplatz und die Burgstraße werden grundlegend saniert